
Dome: Wir haben einige gute Spiele abgeliefert. Besonders gegen die Uzwiler Serben haben wir, als Mannschaft, gut gespielt. Insgesamt gab es natürlich Hochs und Tiefs. Wenn du eine Liga höher antrittst, ist vieles Neuland, da muss man erstmal reinkommen. Wichtig ist, dass wir niemals den Anschluss verloren haben, denn Ziel ist ganz klar der Ligaerhalt. Dass wir immer noch voll dabei sind, ist eigentlich das positivste.
Welches negative Ereignis nervt dich jetzt noch?
Die Niederlage gegen Tobel war richtig bitter. Wenn wir dort drei Punkte geholt hätten, wäre ich mit der Vorrunde zufrieden gewesen.
In der Tabelle stehen momentan zwei Teams abgeschlagenen auf den Abstiegsplätzen. Was meinst du zur reisserischen Aussage „mit Siegen gegen Abtwil und Herisau ist der Abstieg kein Thema“?
Das kann sehr gut sein. Jeder weiss, dass diese Spiele sehr wichtig sind, aber ich will da nicht künstlich Druck aufbauen. Sonst besteht nur die Gefahr, dass man verkrampft und gehemmt auftritt. Es geht ja schlussendlich nicht nur gegen diese zwei Gegner.
Befürchtest du spektakuläre Aufholjagden?
Sowas ist immer möglich. Aber wir müssen auf uns schauen. Wir müssen die Punkte holen. Was die anderen machen ist sekundär.
Wie viele Punkte „budgetierst“ du fürs Ziel Ligaerhalt?
Wir brauchen sicher noch 11-12 Punkte, das wäre nicht schlecht. Wenn wir das erreichen, ist es eigentlich egal, wie die anderen spielen.
Wir haben die Statistiken studiert: in 8 von 11 Partien seid ihr in Rückstand geraten. Die Torbilanz der ersten 20 Minuten lautet 1:10. Wie erklärst du dir diese „Kaltstarts“?
Das ist tatsächlich interessant. Ich glaube, jede Mannschaft hat seine Problemzone. Wir waren scheinbar zu Beginn nicht immer ganz bereit. Das ist natürlich Kopfsache und kann sich dann durchs Band durchziehen. Wenn gewisse Leaderfiguren nicht bereit sind, sind es diejenigen, die mitziehen sollten, auch nicht. Immerhin konnten wir vor der Pause meist zurückschlagen.
Wie wollt ihr dieses Problem in der Rückrunde verbessern?
Es ist wie gesagt eine Einstellungssache. Da vertraue ich auf meine Führungsspieler, dass sie fokussiert beginnen und die Mannschaft mitziehen.
Bisher fairstes 2. Liga Team – ist das deine Marschroute oder fehlt die Cleverness zu taktischen Fouls?
Da lege ich Wert darauf und bin entsprechend stolz. Ein schöner Aspekt, der für die Mannschaft spricht, gerade als Aufsteiger. Fussball musst du spielen. Klar gehören Aggressivität und hartes Zweikampfverhalten auch dazu, aber du musst immer fair sein. Ich versuche das selbst aus- und vorzuleben, habe nie Probleme mit den Schiedsrichtern. Da braucht es sehr viel, dass ich mal laut werde. Bei Mannschaften mit 100+ Strafpunkten ist es schon eher so, dass mit der Disziplin etwas nicht stimmt. Dann wird es schwer, sich auf den Fussball zu konzentrieren. Dazu muss gesagt sein: Bronschhofen war schon immer sehr fair. Das schätze ich extrem. Ich liebe Fairness, Anstand, Respekt. Du kannst immer mal verlieren, aber dann musst du auch runterfahren können.
Wird die Rückrunde deiner Meinung nach schwieriger oder einfacher als die Vorrunde?
Die Rückrunde wird eindeutig schwieriger. Die grosse Aufstiegseuphorie ist weg und die Gegner kennen uns nun. Wir können nicht mehr als „No Name“ überraschen. Im Vergleich zur 3. Liga ist die 2. Liga schon ein Stück besser und ausgeglichener, wir müssen uns immer neu beweisen. Ausserdem sind unsere 12 Vorrundenpunkte zu wenig, um sich darauf ausruhen zu können.
Was für einen Fussball dürfen die Zuschauer im Frühling vom SCB erwarten?
Ich will sehen, dass die Mannschaft als Einheit auftritt. Wir wollen so schnell wie möglich den Ligaerhalt schaffen, da muss es spürbar sein, dass jeder daran glaubt.
Herzlichen Dank für das Interview und viel Erfolg in der Rückrunde.
Bericht: Florian Lehner
SC Bronschhofen | Sportplatz Ebnet | Postfach 40 | 9552 Bronschhofen