
Leider konnte diese Pace nicht gehalten werden. In den folgenden 7 Spielen teilten die Bronschhofer oft die Punkte mit dem Gegner oder steckten teils unglückliche Niederlagen ein. Resultat waren ‘nur’ noch 6 Punkte. Unzufrieden ist Trainer Miro Caktas jedoch bloss mit einer Partie: „In Herisau (1:2-Niederlage) haben wir offensiv nicht gut gespielt. Ansonsten mussten wir uns selbst gegen die Gruppenfavoriten nie 90 Minuten dominieren lassen, sondern konnten immer wieder unser Spiel aufziehen.”
Dabei ist die unterschiedliche Ausbeute kein Anzeichen von fehlendem Einsatz oder Willen, sondern viel eher ein Beweis für die Ausgeglichenheit der Gruppe. „In jedem Spiel, das wir verloren haben, hätten wir die Chancen für ein Unentschieden oder den Sieg gehabt”, meint Miro. Dass dies mehr als eine Floskel ist, beweist alleine der analytische Blick auf die Ergebnisse. Denn nur in einer einzigen Partie verlor die Caktas-Truppe mit zwei Toren Unterschied. Beim 1:3 in Steinach trumpfte der SCB besonders in der zweiten Halbzeit gross auf, ehe per Sonntagsschuss aus dem Nichts (89. Minute) und per Konter (95.) die bitteren Gegentore fielen. Ebenso hätte gegen die Spitzenteams Amriswil (0:1) und Calcio Kreuzlingen (1:2) ein Punktgewinn durchaus dem Leistungsausweis entsprochen.
Auf der anderen Seite waren aber auch die errungenen Siege und Unentschieden stets umkämpft und auf der Kippe. Paradebeispiel dafür ist die emotional wohl spektakulärste Partie gegen den FK Srbija Uzwil, als dem SCB ein sicherer Zwei-Tore-Vorsprung innert drei Minuten entglitt, nur um in den Schlusssekunden doch noch den Lucky Punch zum 3:2 zu landen.
Insgesamt dürfen SCB-Anhänger mit der Vorrunde sicherlich zufrieden sein. Mit 13 Punkten, 1 Zähler mehr als im Vorjahr, steht der solide 7. Rang zu Buche. Besonders erfreulich sind die Fortschritte in der Defensive, wo der SCB mit 16 Gegentreffern (7 weniger als letzte Hinrunde) den drittbesten Wert der Liga aufweist. Etwas weniger komfortabel ist der Vorsprung auf die Abstiegsränge (3 Punkte). Anders als in der Saison 16/17 schwächelt nämlich keines der anderen Teams. Stattdessen sind von Rang 4 bis 12 sämtliche Mannschaften noch in den Abstiegskampf involviert.
Kadertechnisch gibt es weder Experimente noch „fremde” Gesichter im Verein. Sandro Bortoluzzi und Joel Hanselmann (wg. Beruf aufgehört) sowie Karim Akachouih und Emre Sabirli verliessen den SCB. Zudem werden einige Spieler aufgrund von Studium oder Militär im Frühling fehlen. Kompensiert werden diese Abgänge allesamt von vereinseigenen Neuzuzügen. Yannic Dornbierer, der bereits die Sommervorbereitung mitgemacht hat, kommt von den Senioren und aus der eigenen Juniorenabteilung stossen Zino Coppola, Alain Mürner, Leon Munishi und Ramon Widmer zum Team hinzu.
Genau beim mannschaftlichen Zusammenhalt will Trainer Miro Caktas ansetzen: „Wir haben einen sehr gesunden Kern in unserer Mannschaft, der extrem wichtig ist. Die Spieler denken für- und miteinander. Dieser Teamgeist wird den Unterschied machen.“ Sein Anspruch ist es, in jedem Spiel alles abzurufen und ans Maximum zu gehen. Dazu soll nicht zuletzt auch das Trainingslager in der Türkei einen positiven Reiz beitragen.
Natürlich wird es in dieser knappen 2. Liga Gruppe (den Viertplatzierten trennen mickrige 5 Punkte vom letzten 12. Platz) auch ein wenig Wettkampfglück brauchen. Aber das ambitionierte Ziel ist es, im Frühling mehr Punkte zu erobern als im Herbst, was übrigens bereits in der Vorsaison gelang.
Verbesserungspotential sieht der Trainer bei den vermehrten Gegentoren durch Standards. Hierzu wurde in der Vorbereitung besonders auf die Fitness geachtet, um körperlich dagegenhalten zu können.
Zudem gilt es unbedingt die schwache Auswärtsbilanz (bisher nur 2 Punkte aus 5 Spielen auf fremdem Rasen) aufzubessern. Diesen Trend will das Trainergespann möglichst schnell umstossen, denn zum Rückrundenauftakt stehen gleich zwei richtungsweisende Auswärtsfahrten auf dem Programm: Arbon und Weinfelden-Bürglen sind direkte Konkurrenten, gegen welche in der Vorrunde 4 wichtige Punkte errungen wurden. Eine ähnliche Ausbeute wäre wünschenswert, um mit einem guten Gefühl in die schwierige Frühjahrsrunde 2018 starten zu können.
Freuen wir uns auf ein weiteres Halbjahr hochklassigen Fussballs auf dem Ebnet und unterstützen wir das „Eis“ bei den anstehenden Herausforderungen. Auf einen erfolgreichen Frühling: Allez, allez SCB!
Bericht: Florian Lehner
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