
Die spektakuläre Antwort darauf, war eine Serie von 8 ungeschlagenen Partien in Serie. Damit hielt sich Bronschhofen stets fernab der Abstiegsränge auf. Eindrücklich zeigte sich vor allem die Defensivleistung des Teams. In 11 Partien spielten die Torhüter 6-mal(!) zu Null und bekamen mit 11 Gegentoren so wenige wie noch nie in der 2. Liga.
Während die erste Mannschaft auswärts eher minimalistisch auftrat (7 Punkte bei einem Torverhältnis von 5:2, darunter drei torlose Remis), entflammte sie die Fans zuhause umso mehr. Auf dem Ebnet feierte das „Eis“ unter anderem den höchsten Sieg (6:0 gegen Wattwil-Bunt), kassierte die höchste Niederlage (1:4 gegen Arbon) und erkämpfte das torreichste Unentschieden der Vorrunde.
Letzteres war gegen Leader Calcio Kreuzlingen – eine wahrlich spezielle Partie: Nach frühem Rückstand, zweimaliger Führung und drei Standard-Gegentoren brachte der SCB in Unterzahl ein 3:3 über die Runden. Herauszuheben sind besonders die 3 erzielten Treffer, weil die souveränen Seestädter in den übrigen 10 Partien nur deren 4 einstecken mussten.
Im Cup war zwischenzeitlich durch das 1:2 in Flawil Endstation. In der Meisterschaft überwinterte der SC Bronschhofen mit dem siegreichen Herbstabschluss (4:1 in Herisau) dafür als „Überraschungsmannschaft der Hinrunde“ auf dem 4. Tabellenplatz.
Die 17 eroberten Punkte bedeuten die beste 2. Liga Halbrunde der Clubgeschichte. Entsprechend positiv fällt der Rückblick des Trainergespanns aus: „Vieles lief gut. Kader und Trainingsbesuch sind top und spielerisch konnten wir mit jedem Gegner mithalten.“ 7 Punkte Vorsprung auf den ominösen Abstiegsstrich seien ein gutes Polster, Steigerungspotential ist indes immer vorhanden. „Trotz toller Bilanz haben wir unnötig Punkte liegengelassen. Das wollen wir verbessern, um oben dran zu bleiben.“
Das „Eis“ erfreute in der Hinrunde mit hervorragenden Leistungen. Die grosse Herausforderung wird es daher sein, diese in der Rückrunde zu bestätigen.
Der qualitativ starke Kader der ersten Mannschaft war im Winter gewohnt wenigen Veränderungen ausgesetzt. Einzelne Abgänge – Benjamin Altwegg, Sandro Bortoluzzi, Alain Mürner und Yannic Dornbierer – konnten mit den Neuzuzügen Andi Qerfozi (bereits im Herbst vom FC Kreuzlingen zu seinem Ausbildungsverein zurückgekehrt), Diogo Gomes Goncalves (FC Bazenheid) und Matteo Lima (FC Kirchberg) kompensiert werden. Zudem ist der letztjährige Topscorer Tomasz Kubiak nach langer Verletzung erfreulicherweise wieder einsatzbereit.
In der aufwändigen Vorbereitung, mit wöchentlich drei Trainings und einem Testspiel sowie dem Trainingslager in der Südtürkei, lag der Fokus besonders auf Ausdauer und Taktik. Die Mannschaft soll sich weiter festigen, um die gezeigten guten Leistungen konstant abrufen zu können. Mit 7 Punkten auf die Abstiegsplätze ist der Vorsprung zwar komfortabel, aber eben nichts, worauf man sich ausruhen will. Der Blick der Trainer Spyridon Moutafis und Roger Baggenstos geht auch lieber ins Positive, nach oben. Das ambitionierte Ziel ist nicht weniger als eine Top-Platzierung, sprich: ein Rang unter den ersten drei der Tabelle, wenn alles optimal läuft.
Sämtlichen Beteiligten ist bewusst, dass dies enorm schwierig, aber keinesfalls unmöglich sein wird. Durch die bisher erfolgreichste 2. Liga Hinrunde – 17 Punkte, zuvor 12P. (Saison 2016/17) und 13P. (17/18) – ist die Ausgangslage besser den je. Besonders, wenn der Trend der vergangenen Spielzeiten beibehalten werden kann. In den beiden Vorsaisons eroberten die Bronschhofer nämlich immer mehr Punkte im Frühling, als im Herbst. Es winkt also nicht weniger als die höchste Platzierung in der 45-jährigen Historie des SC Bronschhofen.
Das Auftaktprogramm liest sich auf dem Papier deutlich einfacher, als es auf dem Rasen sein wird. Ausser dem punktgleichen FC Arbon sind nämlich alle Konkurrenten im März und April in direkter Nähe des ominösen Abstiegsstrichs. Für besondere Brisanz sorgt neben dem Kampf um den Ligaerhalt auch die Tatsache, dass der SCB in der Hinrunde mit seinen Startgegnern überaus viel Mühe bekundete: in Bischofszell gab es ein eher glückliches 0:0 und gegen Arbon (1:4) und Wängi (1:2) setzte es gar die einzigen beiden Saisonniederlagen ab.
Die Floskel „ein guter Start ist sehr wichtig“ könnte daher kaum zutreffender sein. Missglücken die ersten Partien, geht es in der umkämpften 2. Liga schnell nach unten. Mit einem punktereichen Frühlingsbeginn sind die Aussichten hingegen mehr als sonnig. Als enthusiastische Fans gibt es daher nur eines: Freuen wir uns auf spannende Spiele und unterstützen unser „Eis“ auf dem Weg zur vielleicht besten Saison der Vereinsgeschichte.
Allez SCB!
Bericht: Florian Lehner
SC Bronschhofen | Sportplatz Ebnet | Postfach 40 | 9552 Bronschhofen