
Am Ende durfte bei der zweiten Mannschaft gejubelt werden. Dies, nachdem es lange Zeit äusserst düster aussah. In der von Personalproblemen geprägten Hinrunde resultierte mit lediglich 7 Punkten ein Abstiegsplatz und auch der Rückrundenstart wollte überhaupt nicht gelingen.
Ein wichtiger Wendepunkt war schliesslich der 4:2-Derbysieg gegen den FC Wil. Obwohl gegen Spitzenteam Rickenbach (0:2) nichts Zählbares drin lag und der Abstand aufs rettende Ufer am 17. Spieltag immer noch 4 Punkte betrug, stimmte die Moral. Schliesslich durfte sich das "Zwei" in den drei verbliebenen Endspielen gegen direkte Konkurrenten noch berechtigte Hoffnungen machen. Spätestens ab hier schrieb der Fussball in der 4. Liga Gruppe 7 wie man so schön sagt „seine eigene Geschichte“. Hauptfiguren: Bronschhofen, Abstiegs-Konkurrent Bazenheid und kuriose Schlussminuten.
Zunächst gab der SCB die 2:1-Führung gegen Dussnang durch einen unglücklichen Ausrutscher kurz vor Abpfiff preis, während Bazenheid in der 92. Minute einen 0:3-Rückstand tatsächlich noch ausglich. Im folgenden Kellerduell-Derby gegen Münchwilen gelang dem "Zwei" der wichtige Abstauber zum 2:1 in der 81. Minute. Schliesslich spielte das Geschehen am „Endspiel-Sonntag“ auf den beteiligten Fussballplätzen völlig verrückt (siehe Artikel), so dass die zweite Mannschaft des SC Bronschhofen im letztmöglichen Moment den erhofften Klassenerhalt schaffte.
In einer durchzogenen Saison war es letztlich der überragende Schlussspurt (in den letzten 5 Partien gabs ebenso viele Punkte, wie in den 15 Spielen davor), welche dem SCB2 den Verbleib in dieser engen 4. Liga Gruppe sicherte. Ein Erfolg, der nur dank starker Vereins-Zusammenarbeit möglich war: durch die lobenswerte Bereitschaft der A-Junioren, die nach Auflösung ihres Teams in die Aktivmannschaft wechselten, durch die Aushilfe zahlreicher Senioren-, „Eis“- und „Drü“-Spieler und nicht zuletzt durch den grossen Einsatz von Trainer Aslan Tetik und Assistenzcoach Tanam Hagmann.
Der Aufstieg des „Zwei“ in die 4. Liga ist inzwischen über drei Jahre her. Nachdem die beiden Start-Saisons in der höheren Klasse im gesicherten Mittelfeld (5. respektive 4. Tabellenrang) abgeschlossen wurden, musste in der letzten Spielzeit erstmals um den Ligaerhalt gezittert werden. Der Last-Minute-Klassenerhalt führte dem gesamten Umfeld zwei Dinge deutlich vor Augen: Zum einen, dass die Mannschaft niemals aufgibt und auch in schwierigen Situationen bestehen kann. Zum anderen, dass man solch eine extreme Notsituation keinesfalls noch einmal erleben will.
Für Trainer Aslan Tetik steht demnach fest, dass seine Mannschaft möglichst früh mit dem Punkte sammeln beginnen muss, damit eine Saison im Mittelfeld, ohne den Druck der hintersten Plätze, gespielt werden kann. Das grosse Ziel Klassenerhalt wird aber auch in diesem Jahr keine einfache Aufgabe. Dies zeigt bereits ein Blick auf die Gruppeneinteilung. Mit dem unangenehmen Absteiger Neckertal-Degersheim, sowie den Spitzenteams Henau 2, Rickenbach, Wattwil Bunt 2 und Niederwil sind zahlreiche potentielle Aufstiegskandidaten vorhanden. Dazu treffen die Bronschhofer in der 4. Liga Gruppe 7 auf die letztjährigen Konkurrenten Niederstetten und Dussnang, die 5. Liga Aufsteiger Herisau 2 und Flawil 2 sowie den FC Uzwil 3a (zuvor Gr. 6).
Das aktuelle 19-Mann-Kader hat wie bereits in der Rückrunde einen sehr jungen Altersschnitt, zumal zahlreiche Akteure immer noch bei den A-Junioren spielen könnten. Während der Saison wird die gewohnt enge Zusammenarbeit der Aktivmannschaften weitergeführt, indem „Eis“-Spieler zwecks Spielpraxis ins „Farmteam“ kommen oder solche vom „Drü“ und den Senioren als Aushilfe eingesetzt werden.
Bericht: Florian Lehner
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