
Am frühen Sonntagmorgen, Anpfiff um 10:30 Uhr, stand in Niederstetten das erste Entscheidungsspiel an. Dabei war die Ausgangslage für das Bronschhofer „Zwei“ alles andere als rosig. Als Zweitletzter reichte ein eigener Sieg nicht zum Sprung über den Abstiegsstrich. Zur Rettung brauchte es die Mithilfe vom FC Dussnang, der beim Drittletzten FC Bazenheid nicht verlieren durfte.
Die Bronschhofer Partie nahm dabei fast schon den typischen Verlauf eines Teams im Abstiegsstrudel: Trotz hoher Überlegenheit blieben zahlreiche eigene Grosschancen ungenutzt, während der Gegner mit einem Doppelschlag vor der Pause aus dem Nichts auf 2:0 davonzog. Aufgeben gibt’s nicht – unter diesem Motto rannte das Team von Aslan Tetik weiter an und schaffte bis zur 70. Minute den verdienten Ausgleich. In der Nachspielzeit kannte der Jubel dann keine Grenzen mehr, als Joel Hanselmann mit einem Sololauf tatsächlich den 2:3-Siegtreffer erzielte.
Als auf der Rehwiese der Abpfiff ertönte, gingen alle Blicke nach Bazenheid, wo der Match noch lief. Kurioserweise hatte der Abstiegskampf dort genau denselben Ablauf: Bazenheid drehte einen frühen 0:2-Rückstand zur vermeintlich rettenden 3:2-Führung. Per Videokonferenz auf den Ifang zitterte das „Zwei“ live mit, als dem FC Dussnang, für den es um nichts mehr ging, in letzter Minute der Ausgleich gelang. Das Bronschhofer „Nicht-Abstiegs-Wunder“ war perfekt.
Ganz oben bleiben
Es schien ganz so, als wäre dies genug SCB-Dramatik für einen einzelnen Tag gewesen. Die erste Mannschaft machte bei ihrem Auftritt nachmittags in Schmerikon jedenfalls nicht den Eindruck, als wolle sie irgendwelche Zweifel über den späteren Sieger aufkommen lassen. Mit der Gewissheit, im Fernduell mit Widersacher Eschenbach die Aufstiegs-Entscheidung in den eigenen Füssen zu haben, ging die Moutafis-Elf bereits vor Ablauf der Startviertelstunde in Führung. Lucca Kaiser profitierte von einem Abwehrfehler, luchste dem Verteidiger den Ball ab und versenkte ihn eiskalt zum 0:1 im Netz.
Daraufhin verwaltete das „Eis“ den Vorsprung scheinbar mühelos. Mit beeindruckender Ruhe und Souveränität hielt der Leader den FC Schmerikon, seinerseits ein Spitzenteam der 3. Liga Gruppe 4, das in der Rückrunde noch ungeschlagen war, aus der gefährlichen Zone weg. Erst in der Nachspielzeit wurde es nochmals unruhig unter den mitgereisten Fans, die den Abpfiff herbeisehnten. Das Geschehen auf dem Platz gab jedoch weiterhin keinen Anlass zur Sorge. Der SCB brachte das Resultat sicher über die Zeit und konnte auf dem Platz den lang ersehnten Aufstieg bejubeln.
Der Auftakt der Feierlichkeiten wurde noch in der Kabine und dem Vereinslokal in Schmerikon gemacht. Danach ging es zurück über den Ricken ins Festzelt beim SCB-Clubhaus, wo die spontane Meisterfeier stattfand. Weil der Sonntagabend für die Siegesparty nicht ausreichte, wurden die errungenen Erfolge am folgenden Freitag noch „ganz offiziell“ und deutlich länger in die Nacht hinein gefeiert – Aufstieg und auch Ligaerhalt sind schliesslich nur einmal im Jahr.
Bericht: Florian Lehner
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