
Paul Dudler und Roman Melliger, die zwei Urgesteine des SC Bronschhofen, blicken auf eine Funktionärszeit von über 20 Jahren zurück.
Sie können zusammen auf über 20 Jahre Vereinsgeschichte als Führungsduo zurückblicken – Melliger als Präsident, Dudler als Vizepräsident, Aktuar und Pressechef. Seit 1998 war Melliger Präsident des Clubs, Dudler stiess eineinhalb Jahre später dazu.
«Man macht es, solange es Spass macht», sagen Melliger und Dudler beim Treffen mit der «Wiler Zeitung» im vereinseigenen Clubhaus auf der Ebnet in Bronschhofen. Dieses ist das physische Erbe der beiden langjährigen Funktionäre, haben sie es doch mithilfe der restlichen Vereinsmitglieder in den Jahren 2004 und 2005 selbst erbaut.
Unter Duo entwickelte sich die Infrastruktur
Überhaupt erlebte der Verein eine beträchtliche Entwicklung der Infrastruktur, seitdem Melliger und Dudler übernommen hatten. Dies trotz der Tatsache, dass der SC Bronschhofen bei der Übernahme des Führungsduos schwere Zeiten durchlebte. Rote Zahlen und der Abstieg in die 4. Liga verdeutlichen dies.
Im Jahr 2000 wurde die Ebnethalle eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben. Der Verein betrieb vor 2003 in einer Baubaracke einen Kiosk, der dann beim Bau eines zweiten Rasenplatzes weichen musste.
Diesen hatte sich der Verein mit unzähligen Medienaktionen erkämpfen müssen. Erleichtert konnte man das positive Abstimmungsergebnis an der Gemeindeversammlung zur Kenntnis nehmen. «Die Unterstützung der Bevölkerung war da», sagt Roman Melliger.
Nach dem Ja zum neuen Sportplatz wurde die Idee für ein Clubhaus spruchreif. Ein entsprechendes Projekt mit einem erheblichen finanziellen Risiko wurde der Generalversammlung des SC Bronschhofen unterbreitet. Vor der Versammlung hatte Roman Melliger ein «mulmiges Gefühl».
Der Antrag wurde aber ohne Gegenstimme angenommen. Ein Sponsoring-Rundlauf, ein Marketingkonzept und die Unterstützung seitens der Behörden und der Bevölkerung führten zum erfreulichen Ergebnis.
Der regional gestützte Neuaufbau der ersten Mannschaft und diszipliniertes Budgetieren hauchten dem Verein neues Leben ein. Melliger und Dudler haben den Verein professionalisiert. Insbesondere die nähere Vergangenheit brachte dem SC Bronschhofen auch sportlichen Erfolg.
Professionalisierung bringt sportlichen Erfolg
Der vierte Platz in der 2. Liga Regional in der Saison 2018/2019 war der bisher grösste Erfolg der bald 50-jährigen Vereinsgeschichte. «Wir hatten nie den Anspruch auf die 2. Liga, können diesen auch nicht haben, da wir als Verein die Breite nicht haben», sagt Melliger und ergänzt:
Für den Erfolg der vergangenen Jahre brauchte es den infrastrukturellen Unterbau, den die beiden Urgesteine vorangetrieben haben. «Wir wollten die Vereinsführung verbessern. Wenn dann alle an einem Strang ziehen, kommt der sportliche Erfolg von selbst», sagen Melliger und Dudler, die den Vorstand verkleinerten und professionalisierten. «Dazu braucht es Leute, die wollen. Man muss sie dann aber auch machen lassen.»
Melliger und Dudler war insbesondere das Fairplay wichtig – für den sportlichen Bereich und für die Vereinsarbeit. «Die erste Mannschaft ist unsere Visitenkarte, diese musste beim Bau des Clubhauses und an den Anlässen genauso mithelfen wie die Junioren. Dass alle an einem Strang ziehen müssen, um zum Ziel zu kommen, war immer unser Leitbild.»
Dies galt auch für den Vorstand selbst, Paul Dudler hatte zeitweise gleich vier Funktionen beim SC Bronschhofen inne - weil der Verein Mühe hatte, Vakanzen bei einem Abgang schnell neu zu besetzen.
Fairness als ihr Leitbild weitergegeben
So war Dudler Vizepräsident, Aktuar, Pressechef und Assistenztrainer der ersten Mannschaft zugleich. Vor allem das Traineramt verstärkte die Bindung zur Mannschaft. «Ich war immer da, das brachte Akzeptanz für unsere Entscheide – auch unter den Spielern.»
Was bleibt von den beiden Urgesteinen? Die Vereinsphilosophie, einander zu unterstützen und gemeinsam ans Werk zu gehen. «Die Fairness als Leitbild in allen Bereichen zeigt, wie wir den Verein in den vergangenen 20 Jahren geführt haben», sagt Melliger.
Die beiden haben das Leitbild auch dem neuen Präsidenten Patrick Lenz mitgegeben. «Er hatte mit der Coronapandemie direkt eine völlig neue Problematik, gerade auch in diesen Zeiten braucht es Kameradschaft und Fairness», sagt Melliger.
Dies wird mit Sicherheit auch in Zukunft so bleiben, auch wenn die beiden Urgesteine nur noch «als Besucher» auf der Ebnet Bronschhofen zu sehen sein werden.
Bericht: Hans-Caspar Kellenberger
Quelle: Wiler Zeitung
SC Bronschhofen | Sportplatz Ebnet | Postfach 40 | 9552 Bronschhofen