Man könnte den Refrain in Wencke Myrrhes Schlager aus den 70er-Jahren auf Karl Vettiger aus Bronschhofen beziehen und bekäme von seiner Frau Bea die volle Zustimmung. Sie steht daneben, wenn er zwar nicht im Tor, so doch im Kisok wirkt.
Kari ist da, wenn's brennt
Doch zu seiner Hauptaufgabe ist mittlerweile die Betreuung des Matchbeizlis auf dem Ebnet herangewachsen. Jedes Wochenende, wenn die erste Mannschaft des SC Bronschhofen ihre Heimspiele bestreitet, beim jährlichen Dorfturnier, bei Freundschafts- und Cupspielen steht Kari Vettiger im Kiosk und verkauft Getränke und Bratwürste. Und weil auch seiner Frau Bea die Fussballer-Familie inzwischen ans Herz gewachsen ist, hilft sie mit im Kiosk und sorgt für Heiterkeit und auch Trost bei weniger gut verlaufenen Heimpartien. Völlig freiwillig machen beide die anstrengende Arbeit, manchmal bis tief in die Nächte hinein, wenn schon lange kein Fussballer mehr auf dem Platz anzutreffen ist. Kari spielt auch den Materialwart des SC, schliesst als Letzter die Materialbaracke und danach den Kiosk, das gemütliche SC-Beizli. Wenn es «brennt», ist Kari da, selbstlos meint er: «Man macht es für den Verein, man lebt mit dem Verein und ich mache es gern!» Auf dem Platz ist er der Erste der kommt, und der Letzte, der geht.Und da wäre noch das Oktoberfest des SC Bronschhofen. Kari ist im OK und war bis letztes Jahr zuständig für die Tombola. Jetzt macht er «nur» noch die Locanda- Bar. 1996, bei der 1200-Jahr-Feier im Dorf, habe er eine Tombola mit 30 000 Franken Preissumme geleitet, «das war ein Chrampf», meint Kari. Und beim Feuerwehrverein schmeisst er an der 1.-August-Feier seit neuestem das Buffet. Es stellt sich die Frage, warum so einer wie er nicht im Vorstand des Clubs ist. «Es hat sich nie ergeben, ausserdem habe ich als Verkäufer immer spät Feierabend. Wenn die anderen mit den Sitzungen beginnen, komme ich erst nach Hause.» Vettiger ist stellvertretender Filialleiter der Migros in Sirnach, auch sein Frau arbeitet im Verkauf. So können sie sich ihre Freizeit gut miteinander einteilen.
Zwei Baracken geschenkt
Als dem SC vor 10 Jahren zwei ausgediente Postbaracken angeboten wurden, schlug man augenblicklich zu und kam nach langen Frondienststunden zu einem schmucken Kiosk und Materialdepot. Gemeinsam wurden die Dächer der Baracken neu gedeckt, Strom eingezogen und sogar Warmwasser installiert. Natürlich wurde das Matchbeizli zur Attraktion und gedieh zum beliebten Treffpunkt. Wenn die Abendsonne nach einem Sieg des SC zum gemütlichen Beisammensein einlädt, lässt Kari das Sonnendach herunter und schnell füllen sich die Bänke vor dem Kiosk. Im Vorsommer ist Kari Vettiger auch noch Festwirt beim Dorfturnier, dann gibt es für ihn drei Tage und Nächte nur den Verein, er opfert sich und verschmilzt mit ihm. Im Vorfeld besorgt er den Einkauf und alles Organisatorische. Und auch hier erhält er keinen Rappen, so wie viele Mitarbeitende im SC Bronschhofen und wohl in der ganzen Grümpeli-Bewegung. Doch als Lohn ist ihm und seiner Bea ein wohlwollendes Schulterklopfen lieber, und als Dank schätzt er vor allem die tolle Kameradschaft mit seinen Freunden und Mitwirkenden im SC.
(Quelle: Wiler Zeitung)
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