
Zuerst anrennen lassen
Von alledem merkten die Zuschauer auf dem Ebnet aber nichts. Sie liessen sich von den zwei Mannschaften auf dem Spielfeld bestens unterhalten und freuten sich an jeder gelungenen Aktion ihres SC Bronschhofen. Dieser war fast nur mit Defensivaufgaben beschäftigt. Die Devise war klar: Das unterklassige (3. Liga) Heimteam wollte den favorisierten Gegner (2. Liga) zuerst anrennen lassen, um im Verlauf der Begegnung ebenfalls zu Chancen zu kommen. Das Rezept wäre fast aufgegangen. Chur 97 liess in der zweiten Halbzeit tatsächlich etwas nach. Aber die Bündner lagen zu jenem Zeitpunkt bereits 1:0 in Führung. Der Treffer fiel auf eine Standardsituation nach 30 Minuten, bei dem der Gast von einer Unaufmerksamkeit des Heimteams profitierte.
Vergebener Elfmeter
Waren die ersten 30 Minuten des zweiten Umgangs bezüglich Spielanteile ausgeglichen, änderte sich dies in der letzten Viertelstunde. Bronschhofen wollte den Ausgleich mit dem Brecheisen erzwingen und hätte es fast geschafft. Der Schiedsrichter zeigte zehn Minuten vor Spielende nach einem Foul auf den Elfmeterpunkt, und Captain Lucca Kaiser übernahm die Ausführung. Sein Schuss war zwar plaziert, aber zu schwach getreten. Churs Ersatztorhüter Giacomo Savioni konnte den Ball behändigen. Chur brachte das Resultat über die Runden und feierte den Sieg. Den Bronschhofer Anhängern blieb lediglich der Trost, dass ihr Team wahrscheinlich gewonnen hätte, wenn eine Verlängerung notwendig geworden wäre.
Bronschhofen-Trainer Spiridon Moutafis machte dem Penaltyschützen keinen Vorwurf. «Er hat in einer schwierigen Situation Verantwortung übernommen, und der Torhüter hat zudem blendend reagiert.» Gefreut habe ihn, dass seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit mutiger gespielt habe und ebenbürtig, wenn nicht gar besser gewesen sei. «Das lässt für die am nächsten Wochenende startende Meisterschaftsrückrunde hoffen. Wir haben nun noch elf wichtige Spiele vor uns.» Von Aufstieg will Moutafis nicht sprechen. Aber: «Ich bin jetzt das dritte Jahr dabei. Zweite waren wir jetzt schon zweimal.»
Auch wenn es am Ostersamstag an einem angenehmen Frühlingstag eine Niederlage absetzte, hat der SC Bronschhofen mit der Leistung auf dem Feld und in der Festwirtschaft gute Werbung in eigener Sache gemacht und trotz Gratiseintritt immerhin einen schönen Batzen Clubhaus-Umsatz erwirtschaftet.
SC Bronschhofen – Chur 97 (2.) 35. Joos (Chur) | 0:1 (0:1) 0:1. |
Aufstellung SCB: Hagmann – L.Cavegn, S.Ott (82. Michel), Petrovic, N.Cavegn – Kliebens, Maier – Näf (70. Wild), Kaiser, Flammer – Bortoluzzi Aufstellung Chur: Savioni – Beso, Meier, Kavic, Joos – Limani, Salzhammer, Salihagic, Sivalgnam – Giacomelli, Pola Verwarnungen: 64. L.Cavegn, 76. Salihagic, 81. Meier, 91. Maier, 92. Kliebens. Rote Karte: 59. Sivalingam (Foul). Schiedsrichter: Faruk Ganic Bemerkungen: Ebnet – 530 Zuschauer (Platzrekord). 82. Kaiser verschiesst Penalty. SCB ohne Peric (verletzt), Nater (Aufbau), Dancic und R.Schwager (beide abwesend). Nicht eingesetzt: Lengweiler, Jovancevic, P.Schwager und Sarantaenas. Bericht: Urs Nobel (Quelle: Wiler Zeitung) |
SC Bronschhofen | Sportplatz Ebnet | Postfach 40 | 9552 Bronschhofen