
«Es war schön, dass ich der Mannschaft helfen konnte.»
Bei brütender Hitze auf der St.Galler Sportanlage Gründenmoos hatte sich einmal mehr gezeigt, dass der Cup seine eigenen Gesetze hat. Die Partie bot vieles, was einen Cuphit ausmacht: Zwei Teams, die sich in einem Spiel auf Augenhöhe bewegten; ein Aussenseiter, der in Führung ging; ein Favorit, der zu straucheln drohte, ehe er mit Effizienz die Partie drehte – um schliesslich mit dem Schlusspfiff den Ausgleich hinnehmen zu müssen, so dass ein Elfmeterschiessen über das Weiterkommen entscheiden musste.
Neuzugang Philipp Roth zeigte auffälliges Pflichtspiel-Début
Das Elfmeterschiessen war nichts für schlechte Nerven. Es schien, als sei die Hitze nicht spurlos an den Spielern vorbeigegangen – wurde doch keiner der ersten vier Versuche versenkt. Als fünfter Schütze brach schliesslich Bronschhofen-Stürmer Philipp Roth den Bann. Der Neuzugang vom FC Zuzwil war bereits in den 90 Minuten zuvor einer der auffälligsten Akteure. Mit seinen Sprints in den gegnerischen Sechzehner hatte er immer wieder für Gefahr gesorgt.
«Hatten das Spiel im Griff, erspielten uns aber kaum klare Chancen»
Assistenztrainer Roger Baggenstos, der an der Seitenlinie den Job für Maier ausführte, sagte über seinen Torhüter: «Ohne seine Leistung zu schmälern, die Elfmeter waren auch schlecht geschossen. Aber klar: Das gibt es nicht alle Tage, dass ein Goalie alle Versuche pariert.» Dass es direkt zum Elfmeterschiessen kam, lag an der neuen Regel im regionalen Cup. Bis und mit Achtelfinal wird keine Verlängerung gespielt, erst ab dem Viertelfinal können sich die Zuschauer wieder darauf freuen.
Im Lager des SC Bronschhofen hatte man sich auf ein schwieriges Spiel gegen einen spielstarken Gegner eingestellt. Dardania habe ihn dann aber nicht wirklich überzeugt, sagt Baggenstos:
«Sie agierten oft mit langen Bällen, das hat uns überrascht.»
Auch was das Spiel seiner Mannschaft betraf, war er nicht sonderlich euphorisch. «Wir hatten das Spiel zwar im Griff, aber klare Chancen verschafften wir uns kaum – oft weil wir nicht schnell genug agierten. Am Ende zählt aber nur der Sieg und das Weiterkommen.»
In einer mehrheitlich ereignisarmen ersten Halbzeit kassierte Bronschhofen in der 18. Minute das 0:1 per Foulelfmeter. Nach Wiederanpfiff zeigten sich die Gäste viel kreativer und verlagerten das Geschehen über weite Strecken in die Hälfte des Gegners. Und doch war dieser es, der nach 70 Minuten dem nächsten Tor mit einem Pfostenschusss am nächsten kam.
Eine Aktion, die zum Weckruf für Bronschhofen werden sollte.Mit einem Doppelschlag innert vier Minuten (76./80.) wendete sich das Blatt. Captain Philipp Flammer glich per Kopfball nach einem Corner aus, Raphael Schwager verlängerte einen Freistoss sehenswert zum 2:1.
Der Ausgleich in der sechsten Minute der Nachspielzeit war besonders unglücklich: Nach einer Flanke prallte der Ball unglücklich von Simon Pabsts Körper ins eigene Tor. Doch das sollte eine Randnotiz bleiben.
In der nächsten Runde trifft Bronschhofen am nächsten Wochenende auf Au-Berneck (2. Liga) oder Trübbach (4.), die heute Nachmittag aufeinandertreffen.
*Update*
Mittlerweile steht die nächste Paarung fest, erfreulicherweise ist es ein Heimspiel:
SC Bronschhofen - FC Au-Berneck 05 (2.)
Anpfiff ist am Sonntag, 16. August 2020 um 12:30 Uhr.
Bericht & Fotos: Tim Frei
Quelle: Tagblatt
SC Bronschhofen | Sportplatz Ebnet | Postfach 40 | 9552 Bronschhofen